von Ralf

Der Lollfußer Mythenpfad

Oktober 30, 2015 in Ausflugstipps, Das Haus im Lollfuß 15 von Ralf

 

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„Ein Lehr- und Erlebnispfad für nordische Mythologie und regionale Legenden im 7. Quartier der Wikingerstadt Schleswig“ lautet der Titel eines Konzeptes, welches ich vor ziemlich genau einem Jahr schrieb, um es danach meinen Vorstandskollegen der „Interessengemeinschaft Pro Lollfuß“ vorzulegen. Natürlich habe ich an die Umsetzung dieses Vorhabens geglaubt, aber dass es letztendlich mit einem solchen Enthusiasmus und mit einer derartigen Geschwindigkeit losgehen würde… Nein, davon wagte ich nicht einmal zu träumen!

An dieser Stelle möchte ich daher zunächst allen danken, die in unterschiedlichster Weise dazu beigetragen haben, dieses Vorhaben umzusetzen! Dazu gehören an erster Stelle der Vorstand sowie die vielen aktiven Mitglieder der „Pro Lollfuß Interessengemeinschaft“, aber auch den Künstlern Arndt Mathan, Sven Bliesener, Daniel Siedel und Armin Lohmann, der Stadt Schleswig sowie vielen anderen Menschen und Institutionen aus Schleswig und Umgebung, von denen einige auch als „Mythen-Mäzene“ aufgetreten sind. Gedankt werden soll aber auch den ganzen kleineren Spendern, welche halfen, die Spendendosen in den Lollfußer Geschäften zu füllen. All dieses hat nämlich dazu beigetragen, dass der Lollfußer Mythenpfad heute nicht nur existiert, sondern auch bereits durchfinanziert ist!

Nach nicht einmal einem Jahr sind nun bereits neun Stromkästen gestaltet und es wurden zwei Skulpturen aus Lindenholz erstellt. Die Internetseite www.lollfusser-mythenpfad.de steht bereits, ein Logo existiert, Flyer wurden gedruckt und verteilt und sogar erste Merchandise Produkte werden schon angeboten. Im Hintergrund laufen bereits Gespräche mit weiteren Spendern, aber auch über zukünftige Projekte und entsprechende Standorte – was bedeutet, es wird definitiv weitergehen!

Hier die gestalteten Stromkästen:

So sehen die Flyer aus, die in vielen Lollfußer Geschäften mitgenommen werden dürfen:

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Unsere neuen Skulpturen erzählen die Geschichten von Freyja und den vier Zwergen sowie von Tyr und Fenrir:

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Impressionen von der Einweihungsfeier der Skulpturen:

Ralf Matthies im Oktober 2015

von Martje

Schon Theodor Storm schrieb über guten Met und das Wetter…

August 2, 2014 in Ausflugstipps, Umgebung von Martje

Blick über die Steine des Langbettes hinweg auf die staubiggelbe Weite abgemähter Getreidefelder.

„Dunst ist die Welle,
Staub ist die Quelle!
Stumm sind die Wälder,
Feuermann tanzet über die Felder!

Nimm dich in acht!
Eh‘ du erwacht,
Holt dich die Mutter
Heim in die Nacht!“

Mit diesem Spruch kann die Regentrude geweckt werden. So hat es Theodor Storm in seinem gleichnamigen Märchen geschrieben. Als ob er eine Lehre über ökologisches Gleichgewicht und Heidentum hätte verfassen wollen, ist der tiefere Sinn des Märchens, dass es verheerende Dürre nur gibt, wenn die Menschen die Regentrude nicht mehr besuchen und ihr Gaben mitbringen, ihr also opfern. Dann schläft sie einsam ein und es regiert der Feuermann mit ernte- und saatvernichtender Hitze. Interessanterweise bekommen die Menschen nicht nur Regen von der Trude, sondern auch andere Gegengaben. So erhielt die Urahne etwas Wiesenhonig von ihr. Daraus bereitete sie einen Met, den Maren jetzt als Wegzehrung bekommt, als sie loszieht, die Regentrude erneut zu wecken. Denn der Weg zur Trude, den Maren mit Andrees nehmen muss, ist kein Spaziergang:

„Plötzlich blieb Maren stehen und lehnte sich mit geschlossenen Augen an den Stamm einer Weide. »Ich kann nicht weiter«, murmelte sie; »die Luft ist lauter Feuer.« Da gedachte Andrees des Metfläschchens, das sie bis dahin unberührt gelassen hatten. – Als er den Stöpsel abgezogen, verbreitete sich ein Duft, als seien die Tausende von Blumen noch einmal zur Blüte auferstanden, aus deren Kelchen vor vielleicht mehr als hundert Jahren die Bienen den Honig zu diesem Tranke zusammengetragen hatten. Kaum hatten die Lippen des Mädchens den Rand der Flasche berührt, so schlug sie schon die Augen auf. »Oh«, rief sie, »auf welcher schönen Wiese sind wir denn?«

Das Foto zeigt die staubige Stoppelfeldweite auf der Halbinsel Schwansen am Langbett von Karlsminde. Die Getreideernte muss hier zur Zeit nicht wegen Regen unterbrochen werden, wohingegen der Süden im Regen ertrinkt. Wie immer hat alles zwei Seiten: Die Touristen freuen sich über das tolle Urlaubswetter, aber nicht nur die Bäume fangen schon an, unter den Hochsommertemperaturen und der Trockenheit zu leiden. Wer den Weg nach Karlsminde und anderen interessanten Großsteingräbern in der Nähe beschrieben haben möchte und noch etwas Met als Wegzehrung oder Opfergabe braucht, kann gern bei uns nachfragen. Und natürlich haben wir auch Tipps für Regenwetter, falls jemand inzwischen die Regentrude mit dem Spruch geweckt hat! 🙂

Das Langbett, ein langgezogenes Großsteingrab aus vielen großen Findlingen in voller Länge. Auf der Erdanschüttung, die sich inmitten der Findlingsumrandung befindet, wachsen mehrere mächtige Eichen.

von Martje

Ein (?) Wikingerschiff mit seltsamem Drachenkopf…

Juli 11, 2014 in Ausflugstipps, Umgebung, Wikinger von Martje

Wikingerschiff mit rundgeschwungenem Drachenkopf, Schilden an der Bordwand nd zusammengerolltem rot-weiß gestreiftem Segel. Wir bekamen eine Postkarte mit einem Wikingerschiff vor der Schleswiger Skyline geschenkt. Im Hintergrund leuchtet entweder das weiße Schloss Gottorf oder vielleicht schon der Wikingturm als kleine Baustelle. Die Karte ist ziemlich alt und hat auf der Rückseite den aufgedruckten Text „Ferien auf historischem Boden“, „Campingplatz am Ufer der Schlei, Inhaber Ernst Wilh. Grimm“ – aber keinen Hinweis auf das Fotomotiv.

Eine Weile meinten wir, ein Wiedererkennungserlebnis zu haben, denn wir kanntes so eine Drachenkopf bereits aus Husum: Vor fast einem Jahr sahen wir im Schiffahrtsmuseum Nordfriesland Fotos, ein Modell und sogar den Drachenkopf dieses Schiffes. Aber die Infos, die wir jetzt suchten, erinnerten wir nicht mehr und auch ein Anruf in dem Museum in Husum brachte keine Hilfe.

Verglichen mit meinem Kopf, den ich gerade vorsichig in das Maul des Drachenkopfes stecke, ist dessen Größe beachtlich.

Daher nun die Frage: Wer kennt die Geschichte dieses Schiffes und weiß, welchem Namen es trug? Wir würden uns über Hinweise freuen!

Kaum ist dieser Text hochgeladen, kommt zufällig ein Fachmann vorbei und kann etwas aufklären: Das in Husum gezeigte Schiff ist nicht das auf der Postkarte! Sie sehen sich zwar sehr ähnlich, unterschieden sich jedoch an der Heckverzierung und in der Länge.

Schwarzweiß-Foto eines Drachenbootes

Das Schiff auf der Postkarte ist höchstwahrscheinlich die „Sebbe Als“, die laut der englischen Seite des Schiffes 1972 in Schleswig war. Gut, dann haben wir das Postkartenmotiv vielleicht geklärt. Aber was ist mit dem Schiff, dessen Kopf im Museum liegt?
Der Fachmann sagte auch, dass da mal etwas war mit einem Schiff, das zerbrach. Vielleicht handelt es sich dabei um das in Husum dokumentierte?

Drachenkopf, der insgesamt rundlich geformt ist und ein Maul wie ienen Schnabel hat.Seltsam, dass beide keinen wikingerzeitlichen Drachenkopf als Verzierung gewählt haben, sondern den sächsischen, aus dem 4. bis 6. Jahrhundert datierten Kopf, der bei der Ortschaft Appels nahe Antwerpen gefunden wurde. Tief aus dem Schlamm der Schelde wurde nur der schiffslose Kopf geborgen, der heute im British Museum in London ausgestellt ist. Oder als Kopie bei Beowulf Schleswig. 😉

von Martje

Schleigold

März 16, 2014 in Ausflugstipps, Umgebung von Martje

Die letzten Beiträge auf dieser Seite haben sich alle mit der Stadt, unserem Laden oder unserem Onlineshop beschäftigt. Da wird es Zeit, mal wieder einen Blick auf unsere schöne Umgebung hier direkt an der Schlei zu werfen. 🙂

Sonnenuntergang am Ufer der Schlei, im Vordergrund ein blattloser Busch, im Hintergrund des Blickes nach Westen sind die Ufer der Stexwiger Enge und die drei höchsten Gebäude Schleswigs zu erkennen: Der Wikingturm, der Domturm und der Fernsehturm Schliekieker.

Wer auch so einen Sonnenuntergang erleben möchte, sollte sich im Frühjahr zur passenden Uhrzeit an der Steilküste bei Weseby aufhalten. Dort ist es auch zu anderen Jahres- und Tageszeiten schön. Der Blick über die Große Breite (ein sehr breiter Teil der Schlei) hinweg nach Westen lässt im Hintergrund die drei höchsten Gebäude von Schleswig erkennen: Links der Wikingurm, in der Mitte der Turm des Doms, in dem merkwürdig unbiblisch erscheinende Deckenmalereien wahlweise als Hexen oder auch als Freya und Frigga bezeichnet werden, und rechts der Fernsehturn „Schliekieker„.

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