von Martje

Vorstellung von Funden: Der Flügelmensch aus Uppåkra

Februar 5, 2017 in Warenangebot, Wikinger von Martje

Figur eines Mischwesens aus Mensch und Vogel.

Der Anhänger aus Uppåkra

2011 wurde im Süden Schwedens in der Gemeinde Uppåkra nahe dem heutigen Lund ein Fund gemacht, der diesem Anhänger (hier war der Link zum Artikel in unserem Onlineshop, aber der muss noch für den neuen Shop noch aktualisiert werden…) als Vorbild dient. Das Original ist aus einer vergoldeten Kupferlegierung und wird auf Mitte bis zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert. Im Gegensatz zum Original, das keinerlei Befestigungsösen aufweist, ist diese Nachbildung an zwei Ösen wahlweise mit dem Kopf oben oder unten zu tragen. Dazu gibt es bei uns auch passende Ohrhänger (hier ist ebenso eine Linküberarbeitung nötig).

Der Fundort nahe eines als Kultgebäude interpretierten Fundamentes lässt auf eine absichtliche Niederlegung (als Opfergabe?) dieses Vogelmenschen schließen. Bis heute wird um seine Funktion gerätselt, aber auch um die Deutung der dargestellten Figur:

Wenn wir die Flügel als Falkengewand interpretieren, könnte es sich bei der Gestalt um die Göttin Freya handeln, die für den Besitz eines solchen magischen Umhanges bekannt ist, den sie aber auch an den Gott Loki verleiht. Ebenso wäre die Interpretation als in einen Adler verwandelte Gestalt möglich. Dann kommen der Gott Odin und verschiedene Riesen (Thjazi und Suttung) in Betracht. Fliegen kann in der nordischen Überlieferung aber auch Völund der Schmied. Seine Geschichte ist in der Liederedda erzählt, und als Wieland taucht er in der Thidrekssaga auf. Beide Quellen berichten von einem kunstfertigen Schmied, der einem König dienen muss und von diesem die Sehnen an den Beinen durchtrennt bekommt. Er fertigt sich jedoch Flügel und entkommt.

Ein ähnlicher Anhänger wurde in Tissø entdeckt. Außerdem gibt es mehrere, wenn auch seltene, Schwertscheidenspitzen mit ähnlichem Vogelmotiv. Gefunden wurden sie von Island über weite Teile Skandinaviens bis hin zur polnischen Küste und sogar in Bulgarien.

Verzierung aus Metall für die Spitze einer Schwertscheide.

Ein Ortband, das die Spitze einer Schwertscheide verziert.

(Als „Fund des Monats“ stellen wir im Schaufenster unseres Ladens interessante Stücke aus unserem Sortiment vor. Dieses ist eins davon.)

 

von Ralf

Die Wikinger-Imkerei

Juni 8, 2016 in Allgemein, Bienen, Umgebung, Warenangebot, Wikinger von Ralf

Die wohl wahrscheinlichste Übersetzung des Namens „Beowulf“ lautet „Bienenwolf“ und gilt als Kenning für „Bär“. Was liegt da näher, als das wir uns mit dem Thema Bienen beschäftigen – zumal wir ja schon seit langem entsprechende Produkte wie Met oder Bienenwachskerzen im Angebot haben.

Wikinger-Imker mit Lüneburger Stüper

Zu Beginn standen zunächst die Fragen im Raum mit welcher Bienen“rasse“ (Korrekt: Unterart der westlichen Honigbiene) und mit welcher Bienenbehausung („Beute“) wir denn eigentlich imkern wollten. Nach dem Besuch etlicher Imkerstammtische, Imkertreffen, entsprechenden Vorträgen sowie der Internetrecherche stand erstmal fest was wir auf gar keinen Fall wollten: Irgendwelche Profi-Hochleistungs-Zuchtbienen wie sie im Netz und in entsprechenden Imkerzeitungen angeboten werden. Am interessantesten erschien uns die Korbbienenhaltung als Schwarmimkerei im „Lüneburger Stülper“, wie er seit vielen Jahrhunderten in ganz Norddeutschland gebräuchlich war und als Ergänzung noch die eine oder andere Klotzbeute dazu. Das ganze natürlich nicht mit irgendeiner, sondern am Besten mit der „Dunklen Biene“, welche als gefährdeter Ökotyp und in Deutschland bereits seit einigen Jahrzehnten als ausgestorben gilt. Allerdings gestaltete es sich gleich als äußerst schwierig an ausgediente Stülper zu kommen und der einzige Korbflechterkursus in erreichbarer Nähe war auch bereits ausgebucht. Hinzu kam, daß die sehr wenigen Imker, welche in Deutschland noch halbwegs reine Dunkle Bienen halten, allesamt nicht bereit waren, von Ihren Prachtexemplaren welche an Anfänger abzugeben.

Da es aber ja irgendwie doch losgehen sollte und Versandbienen vom Züchter auf gar keinen Fall in Frage kamen, besuchten wir weiter Imkerstammtische um regionale Kontakte zu knüpfen. Hierüber erfuhr ich von einem Imker in der Nähe, welcher mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und dringend Hilfe bei der Honigernte benötigte. Ich kontaktierte ihn, bot meine Hilfe an und bekam als Lohn drei Ableger, welche wir während der Honigernte gleich vor Ort erstellten. Seine Bienen hatte er übrigens – züchterisch völlig unbehandelt – von einem alten Imker im Dorf übernommen und von Zucht oder Hochleistung will er bis heute auch nichts wissen. Schwarmverhinderung? „Die fliegen ja sowieso immer weg…“ Königin markieren? „Wozu? Die machen sich ja eh neue…“ Behandlung? „Organische Säuren. Soviel wie nötig, sowenig wie möglich!“ Also ziemlich nah daran, was wir uns vorstellten! Die einzige Bedingung war: Ich sollte drei solcher Bienenkästen mitbringen, wie er sie hat, um ein gleiches Rähmchenmaß zu haben. Hierbei handelte es sich um die sogenannte „Segeberger Beute“, welche aus Hartschaum (Polystyrol) gefertigt werden. Das gefiel uns zunächst überhaupt nicht, denn wir wollten auf alle Fälle ein natürliches Marerial für die Beuten, aber ich dachte mir, die Bienen könnten ja später immer noch umziehen. Ganz so schlimm erschienen mir diese „Plastik-Behausungen“ nämlich auch nicht mehr, da ich kurz zuvor eine Korbimkerei in der Lüneburger Heide besichtigt hatte und dieser Besuch mir einen neuen Blickwinkel darauf ermöglichte. Auf dem Gelände dieser Korbimkerei lagerte nämlich eine beachtliche Anzahl dieser „Segeberger Beuten“ und gleich zu Beginn der Führung erläuterte uns der Korbimker: „Bevor jetzt einer meckert, gleich vorweg:“ (hält dabei eine Segeberger Zarge in die Höhe) „Auf dieser Segeberger Zarge ist das Herstellungsjahr 1973 zu lesen und sie steht seitdem bei Wind und Wetter draußen. Nun rechnet mal wieviele Holzbeuten oder gar Körbe in diesem Zeitraum ersetzt werden müßten!“ Hinzu kommt, daß Polystyrol lebensmittelrechtlich als völlig unbedenklich gilt und es darf sowohl für Joghurtbecher wie auch für rohes Fleisch verwendet werden. Außerdem haben diese „Segeberger“ noch einen ganz entscheidenden Vorteil: Durch die hohe Verbreitung vor allem in Norddeutschland gestaltet sich sowohl Beratung wie auch die Zusammenarbeit mit anderen Imkern relativ problemlos. Die drei Ableger unserer „Schleswiger Landbiene“ entwickelten sich darin auch sehr prächtig, all drei hatten nach kurzer Zeit Königinnen gezogen, überstanden problemlos den Winter und brachten gleich im ersten Jahr eine ganz anständige Honigernte zuwege. Aber nicht nur das: Durch Schwarmfang und Ablegerbildung konnten wir den Bestand auch erheblich erweitern, so daß wir zum Ende des ersten richtigen Bienenjahres bereits eine zweistellige Völkerzahl an zwei verschiedenen Standorten hatten.
Schwarm beim Einlaufen in "Warré" Beute
Als wir im April 2014 unsere ersten Bienenvölker hier in die Stadt Schleswig holten, glaubten wir, sie würden nun wohl vorrangig die vielen Obstbäume in den Gärten der Nachbarschaft anfliegen. Aber die Laboruntersuchung des Honigs ergab etwas anderes: Kernobst stand erst an sechster Stelle und an vorderer Stelle waren die Frühblüher von der Schützenkoppel und den Königswiesen.
Die Lebensbedingungen unserer Bienen in der alten Wikingerstadt Schleswig sind übrigens sehr viel besser als auf dem Land! Es gibt hier im Umkreis kaum landwirtschaftliche Flächen, welche in der Regel massiv mit chemischen Mitteln behandelt werden, dafür aber jede Menge Gärten, Parks, Wälder und auch noch viele naturbelassene Ländereien. In einem agrarindustriellen Umfeld mit Raps- und Maisanbau im großen Stil finden die Bienen heute keine ausreichende und abwechslungsreiche Nahrung mehr, in Schleswig herrscht dagegen ein nahezu durchgehendes Trachtband, das heißt, es blüht den ganzen Sommer hindurch immer irgendwas. Sammlerbienen befliegen übrigens einen Umkreis von über drei Kilometern, sie erreichen somit nahezu das gesamte Stadtgebiet und selbst die heutigen Wiesen von Haithabu gehören noch dazu.

Außerdem dürfen (und sollen) unsere Bienen schwärmen, den Königinnen werden bei nicht die Flügel beschnitten, Ihnen wird kein Markierungsplättchen mit Sekundenkleber auf den Rücken geklebt und die notwendige Behandlung gegen die Varroamilbe erfolgt ausschließlich mit natürlichen Säuren, wie Ameisen- und Oxalsäure. So zeigten die von uns in Auftrag gegebenen Laboruntersuchungen wie Pollenanalyse (was ist im Honig, wie setzt er sich zusammen und sind Verunreinigungen feststellbar?) und Futterkranzproben (befinden sich Krankheitserreger wie z. B. die der amerikanischen Faulbrut im Volk?) in allen Bereichen hervorragende Werte und unser Honig hat somit eine Top-Qualität!

Imkerin mit Holzbeute im Normalmaß

Nun arbeiten wir natürlich nach wie vor an einer wikingerzeitlichen Imkereidarstellung und nennen inzwischen auch diverse sehr alte Bienenkörbe (Lüneburger Stülper und Kanitzkörbe) sowie eine historische Honigpresse unser eigen. Außerdem verfügen wir nun auch über einige Holzbeuten sowie drei sogenannte „Warré-Beuten“, welche einer frühmittelalterlichen Abbildung zumindest äußerlich recht nahe kommen. Auch die „Dunkle Biene“ hatte im letzten Jahr schon bei uns Einzug gehalten, dieses Experiment war dann aber leider doch nicht von Erfolg gekrönt.

Honig vor Lüneburger Stülpern

Alle diese Maßnahmen kosten selbstverständlich Geld und mit einer Schwarm- oder gar Korbimkerei läßt sich natürlich auch nur ein Bruchteil des Honigs wie in einer konventionellen Imkerei ernten. Außerdem beträgt der notwendige Arbeitseinsatz dafür ein vielfaches wie in der konventionellen Systemimkerei. Inzwischen können wir das durch Erfahrungen in beiden Bereichen schon recht gut beurteilen. Unser Honig ist somit keineswegs mit Honig vom Imker aus dem Nachbardorf oder gar mit Honig aus dem Supermarkt vergleichbar! Der Geschmack unseres Honigs ist fruchtig-frisch, nicht zu süß und er kandiert trotz unseres Verzichts auf Impfung (Verschnitt mit anderem Honig), Druckfilterung, Erhitzung oder wochenlangem Rühren lange erstmal nicht. Sollte er dennoch nach einiger Zeit etwas fester werden, kann man ihn mit vorsichtiger Erwärmung (nicht über 40 Grad!) z. B. im Wasserbad wieder flüssig machen.

Honig aus der Wikingerimkerei

Zum Abschluß darf bei uns etwas mythisches natürlich nicht fehlen. Unsere Schwarmverhinderungsmaßnahmen werden somit durch wiederholtes Aufsagen oder Singen des alt-anglo-sächsischen Gedichtes  „For a Swarm of Bees“ unterstützt… 😉

„Sitte ge, sīgewīf,
sīgað tō eorðan,
næfre ge wilde
tō wuda fleogan,
beō ge swā gemindige,
mīnes gōdes,
swā bið manna gehwilc,
metes and ēðeles.“

(Modern English translation:

„Settle down, victory-women,
never be wild and fly to the woods.
Be as mindful of my welfare,
as is each man of border and of home.“)

Guten Appetit!

 

von Martje

Ein (?) Wikingerschiff mit seltsamem Drachenkopf…

Juli 11, 2014 in Ausflugstipps, Umgebung, Wikinger von Martje

Wikingerschiff mit rundgeschwungenem Drachenkopf, Schilden an der Bordwand nd zusammengerolltem rot-weiß gestreiftem Segel. Wir bekamen eine Postkarte mit einem Wikingerschiff vor der Schleswiger Skyline geschenkt. Im Hintergrund leuchtet entweder das weiße Schloss Gottorf oder vielleicht schon der Wikingturm als kleine Baustelle. Die Karte ist ziemlich alt und hat auf der Rückseite den aufgedruckten Text „Ferien auf historischem Boden“, „Campingplatz am Ufer der Schlei, Inhaber Ernst Wilh. Grimm“ – aber keinen Hinweis auf das Fotomotiv.

Eine Weile meinten wir, ein Wiedererkennungserlebnis zu haben, denn wir kanntes so eine Drachenkopf bereits aus Husum: Vor fast einem Jahr sahen wir im Schiffahrtsmuseum Nordfriesland Fotos, ein Modell und sogar den Drachenkopf dieses Schiffes. Aber die Infos, die wir jetzt suchten, erinnerten wir nicht mehr und auch ein Anruf in dem Museum in Husum brachte keine Hilfe.

Verglichen mit meinem Kopf, den ich gerade vorsichig in das Maul des Drachenkopfes stecke, ist dessen Größe beachtlich.

Daher nun die Frage: Wer kennt die Geschichte dieses Schiffes und weiß, welchem Namen es trug? Wir würden uns über Hinweise freuen!

Kaum ist dieser Text hochgeladen, kommt zufällig ein Fachmann vorbei und kann etwas aufklären: Das in Husum gezeigte Schiff ist nicht das auf der Postkarte! Sie sehen sich zwar sehr ähnlich, unterschieden sich jedoch an der Heckverzierung und in der Länge.

Schwarzweiß-Foto eines Drachenbootes

Das Schiff auf der Postkarte ist höchstwahrscheinlich die „Sebbe Als“, die laut der englischen Seite des Schiffes 1972 in Schleswig war. Gut, dann haben wir das Postkartenmotiv vielleicht geklärt. Aber was ist mit dem Schiff, dessen Kopf im Museum liegt?
Der Fachmann sagte auch, dass da mal etwas war mit einem Schiff, das zerbrach. Vielleicht handelt es sich dabei um das in Husum dokumentierte?

Drachenkopf, der insgesamt rundlich geformt ist und ein Maul wie ienen Schnabel hat.Seltsam, dass beide keinen wikingerzeitlichen Drachenkopf als Verzierung gewählt haben, sondern den sächsischen, aus dem 4. bis 6. Jahrhundert datierten Kopf, der bei der Ortschaft Appels nahe Antwerpen gefunden wurde. Tief aus dem Schlamm der Schelde wurde nur der schiffslose Kopf geborgen, der heute im British Museum in London ausgestellt ist. Oder als Kopie bei Beowulf Schleswig. 😉

von Martje

Auf zum Wikingerlager an der Turmhügelburg!

Juni 5, 2014 in Veranstaltungen, Wikinger von Martje

Wir kommen gerade wieder von dem klasse organisierten und gut besuchten Wikingermarkt in Jork (nein, nicht das York in England, das Jork im Alten Land an der Elbe), da geht es auch schon wieder ans Packen.

Am nächsten Wochenede sind wir in Lütjenburg an der Turmhügelburg. Da ist am Pfingstwochenende das Wikingerlager! Deshalb werden wir am Freitag, dem 6. Juni 2014 nur kurz im Laden sein und dann Freitagnachmittag und Samstag geschlossen haben. Montag ist ja sowieso zu wegen Pfingsten. Am Dienstag, den 10. Juni sind wir dann wieder in Schleswig anzutreffen. Na, wo sehen wir uns? 😉 Bis dann!

Plakat zur Veranstaltung an der Trmhügelburg Lütjenburg am 7. und 8. Juni 2014

 

von Martje

Historisch alles im grünen Bereich

März 26, 2014 in Warenangebot, Wikinger von Martje

Wir haben unser Angebot an Gewürzen in bunten Tüten verpackt, die viele ja schon kennen. Es gibt rote, grüne und braune Tüten. Die Farbigkeit soll allerdings nicht nur schick sein, sondern hat auch etwas zu bedeuten:

Die Gewürzmischungen, die in den grünen Tüten sind, bestehen ausschließlich aus Kräutern (Wurzeln, Blätter, Samen oder Blüten), die in Nordeuropa schon im Frühmittelalter hier wuchsen und dann wohl auch von einigen Wikingern verwendet wurden. Wer also Spaß am Kochen auf historischen Veranstaltungen hat, ist mit der auf dem Foto gezeigten Zusammenstellung absolut im grünen Bereich! 😉

Auf einer Holzbank befinden sich zwei Kochtöpfe aus Ton, ein Holzlöffel mit geschnitztem Pferdekopf und einige grüne Gewürztüten. Diese sind jeweils zu dritt in durchsichtige Zellophanbeutel verpackt, die mit Juteschleifen dekorativ zugebunden sind.

Zur Klärung der Frage, was für heimische Kräuter denn in der Wikingerküche verwendet wurden, liegt es nahe, sich die nordeuropäische Pflanzenwelt anzuschauen. Nordeuropa ist botanisch gesehen allerdings ein gefährlich ungenauer Begriff! Die Vielfalt der Pflanzen hat sich als Anpassung an ganz unterschiedliche Standorte entwickelt. Wer die Geologie Schleswig-Holsteins kennt, weiß um die unterschiedlichen, durch die Eiszeiten geschaffenen Böden, die in der Nähe Haithabus die Landschaft bilden. Zu der Bodenbeschaffenheit kommen die Einflüsse der maritimen Klimazone und des „Kleinklimas“: Nährstoffe, Sonne und Schatten, Feuchtigkeit und Trockenheit. Auf einer Heide wachsen daher ganz andere Pflanzen als in einem Buchenwald. Südöstlich von Hamburg, fast genau entlang der Elbe, herrschen dann schon kontinentale Klimaeinflüsse vor: Da wächst vieles, was wir hier auf dem Südende der jütischen Halbinsel vergeblich suchen. Auf dem Skandinavischen Festland gibt es dann ab Südschweden nicht mehr die Wälder, die wir hier als heimisch bezeichnen, aber das Reich der Wikinger erstreckte sich noch viel weiter nördlich! Klar, dass es unter diesen Gesichtspunkten nahezu unmöglich ist, Gewürze anzubieten, die damals sowohl in Haithabu als auch auf Island Verwendung fanden. (Wer unbedingt will, bekommt bei uns auch Islandmoos…)

Die „heimischen“ Zutaten in den grünen Tüten sind daher nicht überall „im Wikingerland“ zu finden, aber es finden sich in diesen Gewürzmischungen keine exotischen Pflanzen, die den Winter hier nicht überleben würden oder die gar aus Vinland stammen. 🙂

Ideen für die Verwendung dieser Würzmischungen kommen beim Schnuppern, und wer neben den kleinen Tipps auf den Tütenbeschreibungen handfeste wikingerzeitliche Rezepte benötigt, findet sie in diesem Buch.

Viel Spaß beim Kochen und guten Appetit!

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