von Martje

Valsgaard in Wallsbüll

August 14, 2014 in Umgebung von Martje

Scan des Werbezettels für die Veranstaltung mit Holzfigur im Vordergrund und holzschindelgedecktem Gebäude im HintergrundAm nächsten Wochenende sind wir mit Sack und Pack in Wallsbüll zu finden. Dort befindet sich die wikingerzeitliche Hofanlage Valsgaard – diese ist in den letzten Jahren auf dem Freizeitgelände Ellunder Straße entstanden. Der Ortsname von Walsbüll könnte auf eine Besiedlung durch einen Wikinger-Jarl namens „Val“ zurückzuführen sein, wie auf der Seite des Vereins informiert wird. Die Hofanlage, die mit unterschiedlichen Materialien und mit verschiedenen Gebäudetypen aus einer Zeitspanne von ca. 700 bis 1.100 nach Christus in Eigenleistung des Vereines nachgebaut wurde, könnte ein Abbild seines Hofes „Valsgaard“ sein.

Informationen zu dieser Anlage sind sowieso immer in unserem Infobereich im Ladeneingang zu finden, und ein Besuch an einem Wochenende ist, gegebenenfalls nach Terminabsprache, lohnenswert. Hier die Infos zu Führungen oder Gruppenterminen.

Neben den verschiedenen Häusern wird dort am Samstag und am Sonntag anlässlich der  „6. Schlacht bei Wallsbüll“ ein Markt für Besucher geöffnet sein. Damit wir nicht erst im Dämmern des Abends unsere Zeltkeile suchen, werden wir Freitag schon tagsüber dort aufbauen. Das heißt, dass der Laden am Freitag, dem 15.8. und Samstag, dem 16.8.2014 geschlossen sein wird. Aber für die, die uns besuchen wollen, sollte der Weg zwischen Beowulf Schleswig und Valsgaard zu finden sein. Montag sind wir dann wieder im Lollfuß anzutreffen. 🙂

 

von Martje

Schon Theodor Storm schrieb über guten Met und das Wetter…

August 2, 2014 in Ausflugstipps, Umgebung von Martje

Blick über die Steine des Langbettes hinweg auf die staubiggelbe Weite abgemähter Getreidefelder.

„Dunst ist die Welle,
Staub ist die Quelle!
Stumm sind die Wälder,
Feuermann tanzet über die Felder!

Nimm dich in acht!
Eh‘ du erwacht,
Holt dich die Mutter
Heim in die Nacht!“

Mit diesem Spruch kann die Regentrude geweckt werden. So hat es Theodor Storm in seinem gleichnamigen Märchen geschrieben. Als ob er eine Lehre über ökologisches Gleichgewicht und Heidentum hätte verfassen wollen, ist der tiefere Sinn des Märchens, dass es verheerende Dürre nur gibt, wenn die Menschen die Regentrude nicht mehr besuchen und ihr Gaben mitbringen, ihr also opfern. Dann schläft sie einsam ein und es regiert der Feuermann mit ernte- und saatvernichtender Hitze. Interessanterweise bekommen die Menschen nicht nur Regen von der Trude, sondern auch andere Gegengaben. So erhielt die Urahne etwas Wiesenhonig von ihr. Daraus bereitete sie einen Met, den Maren jetzt als Wegzehrung bekommt, als sie loszieht, die Regentrude erneut zu wecken. Denn der Weg zur Trude, den Maren mit Andrees nehmen muss, ist kein Spaziergang:

„Plötzlich blieb Maren stehen und lehnte sich mit geschlossenen Augen an den Stamm einer Weide. »Ich kann nicht weiter«, murmelte sie; »die Luft ist lauter Feuer.« Da gedachte Andrees des Metfläschchens, das sie bis dahin unberührt gelassen hatten. – Als er den Stöpsel abgezogen, verbreitete sich ein Duft, als seien die Tausende von Blumen noch einmal zur Blüte auferstanden, aus deren Kelchen vor vielleicht mehr als hundert Jahren die Bienen den Honig zu diesem Tranke zusammengetragen hatten. Kaum hatten die Lippen des Mädchens den Rand der Flasche berührt, so schlug sie schon die Augen auf. »Oh«, rief sie, »auf welcher schönen Wiese sind wir denn?«

Das Foto zeigt die staubige Stoppelfeldweite auf der Halbinsel Schwansen am Langbett von Karlsminde. Die Getreideernte muss hier zur Zeit nicht wegen Regen unterbrochen werden, wohingegen der Süden im Regen ertrinkt. Wie immer hat alles zwei Seiten: Die Touristen freuen sich über das tolle Urlaubswetter, aber nicht nur die Bäume fangen schon an, unter den Hochsommertemperaturen und der Trockenheit zu leiden. Wer den Weg nach Karlsminde und anderen interessanten Großsteingräbern in der Nähe beschrieben haben möchte und noch etwas Met als Wegzehrung oder Opfergabe braucht, kann gern bei uns nachfragen. Und natürlich haben wir auch Tipps für Regenwetter, falls jemand inzwischen die Regentrude mit dem Spruch geweckt hat! 🙂

Das Langbett, ein langgezogenes Großsteingrab aus vielen großen Findlingen in voller Länge. Auf der Erdanschüttung, die sich inmitten der Findlingsumrandung befindet, wachsen mehrere mächtige Eichen.

von Martje

Lederduft

Juli 24, 2014 in Warenangebot von Martje

Von nicht wenigen Kunden, die unseren Laden betreten, hören wir bei deren Hereinkommen Kommentare über „angenehme Gerüche“. Wir selbst haben unsere Nasen schon daran gewöhnt. Aber auch eine Stammkundin meinte einmal, dass wir etwas Neues im Programm hätten, denn es röche anders. Es war die Kräuterlieferung. 🙂

Momentan ist der Geruch nach Leder dominant, denn im Hinterraum werden Gürtel gefertigt. Dazu schneiden wir die benötigten Breiten zurecht und nieten dann die Beschläge fest. Einige Gürtel machen wir komplett fertig, bei anderen wird das Riemenendstück erst nach individuellem Taillenumfang des Käufers gekürzt und vernietet.

Slawischer Gürtelbeschlag, der an einem naturfarbenen Lederriemen auf einem kleinen Amboss liegt.

Neben dem Amboss liegen Werkzeuge zum Zschneiden und Vernieten der verschiedenen Gürtelbeschläge. Neben dem ganzen ist auf dem Foto eine Keramiktasse mit Kaffee zu sehen.

Wir haben die sehr verschiedenen Beschläge nicht in Massen vorrätig, und nicht jeder Wunsch ist in jeder Lederfarbe erfüllbar – aber schaut doch mal herein, was hier jetzt herumhängt und aktuell den Ladenduft prägt. 😉

von Martje

Nach Starigard in Wagrien…

Juli 18, 2014 in Veranstaltungen von Martje

…führt es uns an diesem Wochenende. Wohin??? Der Ort der Veranstaltung, an der wir teilnehmen werden, liegt tatsächlich in Schleswig-Holstein: Starigard ist der alte Name von Oldenburg in Ostholstein. Dort am Wallmuseum finden jetzt die Slawentage statt. Wir freuen uns, dort alte und neue Bekannte zu treffen und sind sehr gespannt auf die neuen Bauten auf dem Gelände des Museums.

Slawentage-Plakat mit Reiter vor einem See

Von Schleswig aus ist die Strecke nach Oldenburg heutzutage kein lebensgefährliches Reiseabenteuer durch den Eisenwald, den Isarnho. Sie ist allerdings so lang, dass wir mit Sack und Pack am Freitag losfahren und am Samstag, dem 19.Juli 2014 den Laden geschlossen haben. Am Montag, dem 21. Juli sind wie wieder in Schleswig anzutreffen.

Neulich war ein Artikel in der Zeitung, in dem es um eine mögliche Zweisprachigkeit in Holstein im Frühmittelalter ging. Ein interessantes Thema – das macht unsere Reise doch gleich viel exotischer! 😉

Wir sehen uns!

von Martje

Marktsaison

Juli 11, 2014 in Allgemein von Martje

Und wieder so ein oller Beitrag, der einfach nur mitteilen soll, wo wir zu finden sind… 😉

Am nächsten Wochenede sind wir nämlich
in Lütjenburg an der Turmhügelburg, denn dort findet am 7. und 8. Juni die Mittelalterey statt!

Deshalb werden wir am Samstag, dem 12. Juli 2014
den Laden geschlossen
haben.

Ab Montag, dem 14. Juli sind wir dann wieder in Schleswig anzutreffen.

Wir freuen uns auf Euch, wo auch immer!
Martje und Ralf
von Beowulf Schleswig

Markt-Anhaenger

von Martje

Ein (?) Wikingerschiff mit seltsamem Drachenkopf…

Juli 11, 2014 in Ausflugstipps, Umgebung, Wikinger von Martje

Wikingerschiff mit rundgeschwungenem Drachenkopf, Schilden an der Bordwand nd zusammengerolltem rot-weiß gestreiftem Segel. Wir bekamen eine Postkarte mit einem Wikingerschiff vor der Schleswiger Skyline geschenkt. Im Hintergrund leuchtet entweder das weiße Schloss Gottorf oder vielleicht schon der Wikingturm als kleine Baustelle. Die Karte ist ziemlich alt und hat auf der Rückseite den aufgedruckten Text „Ferien auf historischem Boden“, „Campingplatz am Ufer der Schlei, Inhaber Ernst Wilh. Grimm“ – aber keinen Hinweis auf das Fotomotiv.

Eine Weile meinten wir, ein Wiedererkennungserlebnis zu haben, denn wir kanntes so eine Drachenkopf bereits aus Husum: Vor fast einem Jahr sahen wir im Schiffahrtsmuseum Nordfriesland Fotos, ein Modell und sogar den Drachenkopf dieses Schiffes. Aber die Infos, die wir jetzt suchten, erinnerten wir nicht mehr und auch ein Anruf in dem Museum in Husum brachte keine Hilfe.

Verglichen mit meinem Kopf, den ich gerade vorsichig in das Maul des Drachenkopfes stecke, ist dessen Größe beachtlich.

Daher nun die Frage: Wer kennt die Geschichte dieses Schiffes und weiß, welchem Namen es trug? Wir würden uns über Hinweise freuen!

Kaum ist dieser Text hochgeladen, kommt zufällig ein Fachmann vorbei und kann etwas aufklären: Das in Husum gezeigte Schiff ist nicht das auf der Postkarte! Sie sehen sich zwar sehr ähnlich, unterschieden sich jedoch an der Heckverzierung und in der Länge.

Schwarzweiß-Foto eines Drachenbootes

Das Schiff auf der Postkarte ist höchstwahrscheinlich die „Sebbe Als“, die laut der englischen Seite des Schiffes 1972 in Schleswig war. Gut, dann haben wir das Postkartenmotiv vielleicht geklärt. Aber was ist mit dem Schiff, dessen Kopf im Museum liegt?
Der Fachmann sagte auch, dass da mal etwas war mit einem Schiff, das zerbrach. Vielleicht handelt es sich dabei um das in Husum dokumentierte?

Drachenkopf, der insgesamt rundlich geformt ist und ein Maul wie ienen Schnabel hat.Seltsam, dass beide keinen wikingerzeitlichen Drachenkopf als Verzierung gewählt haben, sondern den sächsischen, aus dem 4. bis 6. Jahrhundert datierten Kopf, der bei der Ortschaft Appels nahe Antwerpen gefunden wurde. Tief aus dem Schlamm der Schelde wurde nur der schiffslose Kopf geborgen, der heute im British Museum in London ausgestellt ist. Oder als Kopie bei Beowulf Schleswig. 😉

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