von Martje

Mythen – erzählt und verglichen

Februar 25, 2016 in Veranstaltungen von Martje

Heute sind die alten und uralten Mythen mal eben schnell im Internet nachlesbar oder als schöne Schmuckausgabe im Buchhandel zu besorgen. Die Wurzeln dieser möglicherweise über Jahrhunderte überlieferten Geschichten liegen jedoch in der mündlichen Erzähltradition. Dabei war es vielleicht nicht immer wichtig, ob das Erzählte etwas noch nie Gehörtes gewesen ist, sondern WIE die Geschichte erzählt wurde. Die Abende an der Volkshochschule in Schleswig mit der Erzählerin Anne Paysen-Petersen bieten eine schöne und heutzutage selten gewordenen Gelegenheit, die alten Mythen so ursprünglich zu erleben!

Mythenvergleich

Schon in letzten Kurs über das „Niebelungen-Lied“ war es beeindruckend, wie Anne Paysen-Petersen aus dem Gedächtnis heraus die reich ausgeschmückte Handlung frei erzählte. Ihr Interesse an den alten Mythen ist deutlich zu spüren. So brachte sie zu den Kursterminen immer auch Hintergrundinformationen in Form von Bildbänden zu den Handlungsorten oder künstlerischen Darstellungen der erzählten Geschehnisse mit.

Im aktuellen Kurs, dessen erster Termin bereits stattfand, geht es nicht nur ums Erzählen, sondern auch um erstaunliche Ähnlichkeiten, die sich in der nordischen und griechischen Mythologie finden lassen. So sind die Abende jeweils zwei Göttern bzw. Helden gewidmet, deren Leben und Handeln Parallelen aufweisen. Die Abende sind einzelnd für 8,- Euro besuchbar, eine Kursbuchung als Block war für 24,- über www.vhs-schleswig.de und 04621 96620 möglich.

von Ralf

Der Lollfußer Mythenpfad

Oktober 30, 2015 in Ausflugstipps, Das Haus im Lollfuß 15 von Ralf

 

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„Ein Lehr- und Erlebnispfad für nordische Mythologie und regionale Legenden im 7. Quartier der Wikingerstadt Schleswig“ lautet der Titel eines Konzeptes, welches ich vor ziemlich genau einem Jahr schrieb, um es danach meinen Vorstandskollegen der „Interessengemeinschaft Pro Lollfuß“ vorzulegen. Natürlich habe ich an die Umsetzung dieses Vorhabens geglaubt, aber dass es letztendlich mit einem solchen Enthusiasmus und mit einer derartigen Geschwindigkeit losgehen würde… Nein, davon wagte ich nicht einmal zu träumen!

An dieser Stelle möchte ich daher zunächst allen danken, die in unterschiedlichster Weise dazu beigetragen haben, dieses Vorhaben umzusetzen! Dazu gehören an erster Stelle der Vorstand sowie die vielen aktiven Mitglieder der „Pro Lollfuß Interessengemeinschaft“, aber auch den Künstlern Arndt Mathan, Sven Bliesener, Daniel Siedel und Armin Lohmann, der Stadt Schleswig sowie vielen anderen Menschen und Institutionen aus Schleswig und Umgebung, von denen einige auch als „Mythen-Mäzene“ aufgetreten sind. Gedankt werden soll aber auch den ganzen kleineren Spendern, welche halfen, die Spendendosen in den Lollfußer Geschäften zu füllen. All dieses hat nämlich dazu beigetragen, dass der Lollfußer Mythenpfad heute nicht nur existiert, sondern auch bereits durchfinanziert ist!

Nach nicht einmal einem Jahr sind nun bereits neun Stromkästen gestaltet und es wurden zwei Skulpturen aus Lindenholz erstellt. Die Internetseite www.lollfusser-mythenpfad.de steht bereits, ein Logo existiert, Flyer wurden gedruckt und verteilt und sogar erste Merchandise Produkte werden schon angeboten. Im Hintergrund laufen bereits Gespräche mit weiteren Spendern, aber auch über zukünftige Projekte und entsprechende Standorte – was bedeutet, es wird definitiv weitergehen!

Hier die gestalteten Stromkästen:

So sehen die Flyer aus, die in vielen Lollfußer Geschäften mitgenommen werden dürfen:

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Unsere neuen Skulpturen erzählen die Geschichten von Freyja und den vier Zwergen sowie von Tyr und Fenrir:

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Impressionen von der Einweihungsfeier der Skulpturen:

Ralf Matthies im Oktober 2015

von Martje

Ein Reetsel ;-)

März 23, 2015 in Allgemein, Umgebung von Martje

Was tut sich denn dort im Schilfdickicht am Haddebyer Noor? Vom Weg zwischen Odins Gasthof, Parkplatz und Wikingermuseum aus sind seltsame Pyramiden im Reetgürtel des Noorufers zu erkennen. Baut dort jemand Lavvus auf, die Zeltkoten der im hohen Norden lebenden Samen, oder sollen das nordamerikanische Tipis sein? Das Foto ist nicht so deutlich, es war diesig, ich war weit entfernt auf dem Weg und es regnete. Aber dass dort etwas war, das habe ich gesehen!

Im Hintergrund die Wasserfläche des Haddeber Noores, im Vordergrund eine Grasfläche. Im Schilfgürtel dazwischen sind dreieckige Erhebngen undeutlich zu erkennen.

Links davon, zwischen Baum, Gebüsch und dem Ansgar-Denkmal, regte sich auch etwas.

Auf diesem Bild ist zu erkennen, dass auch Menschen im Schilf sind.

Dorthin war der Blick auch besser: Es ist zu erkennen, dass die seltsamen Pyramiden aus geschnittenen Reetbündeln bestehen, die zum Trocknen in Garben zusammengestellt werden.

Hier steht eine Person neben einer dieser ominösen Pyramiden und trägt ein Bündel geschnittenes Schilf in den Armen.

Es kommt hier in der Gegend selten vor, dass das Schilf abgeerntet wird. Die Schilfzonen am Schleiufer haben einen sehr hohen ökologischen Wert. Sowohl das Schilf selbst als auch die in den Schilfflächen siedelnden Mikrolebewesen wirken reinigend, nährstoffabbauend und sauerstoffzuführend auf das Wasser. Die Schlei, die zwar ein Arm der Ostsee ist und touristisch als „Ostseefjord“ angepriesen wird, hat durch ihre Länge jedoch keinen großen Wasseraustausch. Ihre Wasserqualität hängt vom Schilf ab, das jedoch aus verschiedenen Ursachen immer weniger wird. Die Königswiesen, vielen Gästen als Veranstaltungsort der „Wikingertage“ bekannt, waren auch einmal eine große, sumpfige Schilffläche. Inzwischen wird hier um jeden Quadratmeter Schilf gekämpft, wie Versuche, Schilf an der Möweninsel und anderswo anzusiedeln, und die Empörung über die Schilfrodung am Ufer der „Freiheit“ zeigen. Aber warum werden diese ökologisch so kostbaren Halme dann abgeschnitten?

Ein paar spärliche hellbraun-gelbliche Schilfhalme vor blauer Wasserfläche, dahinter ist das andere Ufer zu sehen. Im Jahresrhythmus wachsen jedes Frühjahr neue grüne Schilfrohre aus den alten Wurzelausläufern empor. Auch wenn die ganz alten Teile dieser unterirdischen Rhizome absterben, können sich im Laufe der Jahre riesige Wurzelflächen bilden. Als ganzes gesehen können Schilfpflanzen ein geschätztes Alter von bis zu 8.000 Jahren erreichen!

Nach der buschig-schwarzen Blüte im Spätsommer sterben die Halme zum Winter hin ab, vergilben und werden durch Winterstürme, schweren Schnee und Eis abgebrochen. Die abgestorbenen Teile sind Grundlage für neues Leben, und Schilf trägt so zur natürlichen Verlandung von Gewässern bei. Eine Wasserfläche, die nicht im Laufe der Zeit verlandet, ist eine vom Menschen beinflusste Kulturlandschaft. Die Wikinger, die ihre Häuser unter anderem auch mit Reet deckten, haben diese Bauweise nicht erst erfunden! Schon vor ihnen wurden in der Bronzezeit Nurdachhäuser aus Reet gebaut. Nachbauten davon können im AZH besichtigt werden.

Weil unsere Gewässer insgesamt durch zu hohe Nährstoffwerte aus Abwasser und Landwirtschaft belastet sind, bilden sich unter Sauerstoffabschluss häufig Faulschlammschichten auf dem Grund. Diese verbrauchen wieder Sauerstoff, wodurch die Wasserqualität dann noch mehr abnimmt. Das Schilf hilft daher einerseits, Nährstoffeinträge durch Oberflächenwasser zu reduzieren, führt aber andererseits dem Wasser durch seinen abgestorbenen Teile auch Nährstoffe zu. Zur Erhaltung der Wasserqualität und der Waserfläche selbst ist es heute sowohl nötig, die Nährstoffzfuhr ins Wasser zu begrenzen als auch immer wieder die Schilfgürtel abzuernten. Das geschah früher regelmäßig bei der Gewinnung von Dacheindeckung, denn Reetdächer müssen immer wieder erneuert werden. Heute kann der Bedarf an Reet als Material aus den wenigen, noch in Deutschland existierenden Flächen sowieso nicht gedeckt werden, es wird viel imporiert.

Wozu das Reet, das gerade am Haddebyer Noor geerntet wird, schließlich verwendet wird, weiß ich nicht. Das bleibt erst einmal ein „Reetsel“. Ich wollte mit diesem Text vor allem den Gästen aus anderen Regionen, die die Schlei nur im Sommer erleben, einen Blick auf diese prägende Pflanze und die anderen Jahreszeiten hier am Schleiufer bieten. Wir können eben nicht nur Muscheln schubsen, wir schieben auch Schilfinseln hin und her! 😉

 

von Martje

Große Mythen der Menschheit an der VHS

Februar 4, 2015 in Veranstaltungen von Martje

Es gibt einen weiteren Volkshochschulkurs mit der Erzählerin Anne Paysen-Petersen an vier Terminen in Schleswig:

Das Plakat zum Mythenkurs

An vier Abenden werden unterschiedliche Mythen erzählt, kommentiert und diskutiert. Die Auswahl reicht vom nördlichen finnischen Kalewala, dessen mündlich und in Gesängen überlieferte Mythen erst im 19. Jahrhundert aufgeschrieben wurden, über die der griechischen Antike, die heute noch vielen als zu übersetzender Text im Schulunterricht bekannt sind, bis hin zum südlichen babylonischen Gilgamesch-Epos. Dieser, auf 4000 Jahre alten Tontafeln überliefert, gehört zu den ältesten menschlichen Texten und hat sogar den überlieferten Titel „Derjenige, der die Tiefe sah“.

Hier die Mythen, in die wir uns an den einzelnen Terminen vertiefen wollen:

12.2.2015: Das Gilgameschepos
19.2.2015: Das Kalewala und der Kalevipoeg
12.3.2015: Die Ilias
19.3.2015: Die Odyssee

Die Abendtermine sind jeweils von 18.30 bis 20 Uhr. Der Kurs hat die Nummer 15A201.60 und ist hier zu finden. Eine Empfehlung, um sich mal mit dem zu befassen, was sich außerhalb der nordischen neun Welten ereignet… 😉

von Ralf

Schönes Neues 2015!

Januar 27, 2015 in Allgemein, Warenangebot von Ralf

Die Rauhnächte liegen nun hinter uns und wir haben diese besinnliche Zeit „zwischen den Jahren“ ganz traditionell genutzt: Also haben wir weder Wäschleinen gespannt (in denen sich die „Wilde Jagd“ verfangen könnte) noch weiße Wäsche hinausgehängt (welche die Reiter im darauffolgenden Jahr für Ihre Besitzer möglicherweise als Leichentuch verwenden könnten) und auch auf Kartenspiele wurde selbstverständlich verzichtet… Etwas schwieriger wurde es dann schon beim Verzicht auf  „Drehendes“, also auf alles, was sich irgendwie dreht (um den Lauf der Sonne in dieser für sie doch etwas orientierungslosen Zeit nicht durcheinander zu bringen). Eine heutzutage eher leichte Übung ist es sicher, das Spinnrad mal einige Tage nicht zu benutzen, aber Autos, Fahrräder, Schiebkarren, Kinderwagen und auch Schallplatten, CD`s und DVD`s haben drehende Teile. Auch der Genuß von größeren Mengen Alkohols oder anderen Drogen mußte natürlich unterbleiben, denn was ist, wenn man ins Bett geht und sich plötzlich alles dreht? Oder Computerspiele, oder Filme in denen etwas drehendes gezeigt wird? Er wurde während dieser „Zwölften“ nichts neues begonnen sondern nur altes beendet und wir haben einfach etwas innegehalten und neue Kraft geschöpft. Nun, alle Ge- und Verbote konnten wir natürlich nicht einhalten, aber wir haben uns wenigstens Gedanken darüber gemacht!  😉

Ein ganz wesentlicher Gedanke dazu lag in der Frage, welchen Zweck diese ganzen Regeln verfolgen, wobei die genannten lediglich als Beispiele zu verstehen sind, es gibt da nämlich noch eine ganze Reihe mehr, die allerdings von Region zu Region variieren. „Besinnliche Weihnacht“ wünscht man sich bis heute vorwiegend in christlichen Kreisen. Eigentlich müßte es „Weihnächte“ heißen und sich nicht nur auf zwei Tage, sondern auf zwölf Nächte, „die Zwölften“ beziehen, denn das sind die ursprünglich geweihten Nächte. Und „besinnlich“ hat was mit „Sinn“, „Besinnung“ oder auch „besinnen“ zu tun. Also haben wir diese Zeit genutzt, uns mit dem vergangenem Jahr auseinander zu setzen und Antworten auf die Fragen „Wo wollten wir eigentlich hin?“, “ Was wollten wir erreichen?“ und „Was haben wir tatsächlich erreicht?“ zu formulieren. Mit diesen Ergebnissen haben wir dann konkrete Ziele für das kommende Jahr festgelegt, aber auch Wünsche formuliert. Das ist es, was wir unter „Besinnliche Weihnächte“ verstehen und von dem wir überzeugt sind, daß sich hierin der Hintergrund dieser alten Bestimmungen zu den Rauhnächten findet. Wenn die Menschen unterschiedlichster Kulturen ihre alten Texte genauso interpretieren und in die heutige Zeit transferieren würden, hätten uns zu diesem Jahresanfang gewiß weniger traurige Nachrichten aus aller Welt erreicht, denn das funktioniert genauso mit der Bibel, dem Koran, der Thora, den Veden oder den Eddas. Eine wörtliche Übernahme solch alter Schriften ist dagegen blanker Unsinn!

Natürlich haben wir uns auch mit etwas Praktischem befasst, denn genau in dieser Zeit soll auch die wichtigste Winterkontrolle bei den Bienen durchgeführt werden. Auch das ist übrigens eine alte Überlieferung, welche sich schon in der ältesten Imkerliteratur wiederfindet. Sehr gefreut hat uns dabei, daß alle Völker offensichtlich wohlauf waren! Gleich nach den Rauhnächten haben wir dann damit begonnen, die ersten der neuen Pläne in die Tat umzusetzen, und deshalb können wir Euch jetzt schon drei deutlich erweiterte Warengruppen präsentieren. Es gibt eine Reihe wunderschöne, beschnitze Thorshämmer aus Bernstein, Holzwaren wie Hocker und Schinkenbretter, die in erstklassiger Handarbeit mit nordischen Motiven versehen sind sowie eine bunte Auswahl an seidig-langhaarigen Fellen von Nordlandschnucken aus Island und den Faröer Inseln und auch unsere kuscheligen „Auenländer“ mit den Fleckmustern sind jetzt wieder zu haben.

 

von Martje

Frohe Feiertage!

Dezember 22, 2014 in Das Haus im Lollfuß 15, Der Jahreskreis von Martje

Die warm leuchtende Schaufensterfront unseres Ladens bei Dunkelheit mit Tannen-Licht-Girlande darüber.

In den letzten Wochen war unser Laden gut beleuchtet, damit wir jetzt in der dunklen Jahreszeit auch zu finden sind. Aber nun werden die Tage, wenn auch unmerklich, wieder länger – es ist Mittwinter, es ist Julzeit.

Statt mit Schnee wird unsere Gegend zur Zeit mit viel Regen und ordentlich Wind bedacht – die wilde Jagd tobt durch die beginnenden Rauhnächte! Ob sich die Julenisse überhaupt aus ihren Verstecken trauen, um sich die für sie aufgestellte Grütze zu holen? 🙂

Allen anderen, die sich bei diesem Wetter heraustrauen: Wir haben am 24.12. von 10 bis 14 Uhr geöffnet, ebenso am 27. und 31.12. Am Montag und Dienstag, 29. und 30. 12., sind wir ganz normal von 10 bis 18 Uhr im Laden.

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